Köln-InSight.TV - Wer bin Ich? – Kurzfilme von IFS und KHM zum Tag des Kurzfilms

Am 21. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres, fand im Filmforum des Museum Ludwig in Köln ein Festival statt, das bereits zum fünften Male in hiesigen Hallen durchgeführt wurde.

Kurzfilme, das filmische Pendent zur Kurzgeschichte.

Unvermittelter Einstieg in eine alltägliche Situation, ein Konflikt und ein unvorhersehbares Ende in begrenzt zeitlicher und örtlicher Rahmung. So auch am Mittwoch im Filmforum.
Debütierende waren die Studenten der Kölnischen Hochschule für Medien und der Internationalen Filmschule Köln.

Der erste Film stammte aus diesem Jahr und trug den Titel „Lost in Hope“, geschaffen von Aline Hochscheid und 16 Minuten lang.
Die Protagonisten, ein junger Mann und eine junge Frau. Er lebt in Hebron, im palästinensisch-israelischen Grenzgebiet, sie ist israelische Grenzsoldatin.
Die Stränge werden mit biografischen Zeitblenden auf dramatische Weise zusammengeführt.
Die Soldatin tötet, dem Stereotyp der Angst vor Selbstmord-Attentätern folgend, den Jungen, der die Grenze in ein besseres Leben in Israel passieren will und begibt sich anschließend auf dessen Spur.

Soweit der Plot.

Es ist ein eindringliches Werk was Aline Hochscheid schuf.
Existentielle Not, Schönheit von Landschaft und Einsamkeit, Missverständnisse und Lösungsbemühen treiben die Protagonisten um und es ist abermals erstaunlich, dass in solch kurz gefasster Weise, ein derart kompaktes Werk entstehen kann.

Am kürzesten Tag des Jahres wurden noch drei weitere Filme gezeigt und das durchaus zahlreich erschienene Publikum konnte zudem die Filmemacher erleben, da diese vor Ort waren und sich dem Festivalleiter Dunker im Gespräch stellten.

Eine gelungene Veranstaltung, die ihre Tradition wahren sollte und wesentliche Akzente zur Wahrnehmung des bemerkenswerten Formates Kurzfilm setzt.

Text/Foto: Katja Egler / Köln-InSight.TV