Debatte über Pestizidfunde in Bier - Umweltinstitut fordert Behörde auf, Glyphosatwerte in Bier durch eigene Messungen nachzuprüfen

Glyphosat Untersuchung Umweltinstitut 2016 Seite 1München, 02. März 2016 – In einer am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Untersuchung hatte das Umweltinstitut Rückstände des Unkrautvernichters Glyphosat in verschiedenen Biersorten gefunden. Bereits am selben Tag wurde die Untersuchungsmethode von Branchenverbänden scharf angegriffen. Auch von Seiten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) wurde die Glaubwürdigkeit der Untersuchung medienwirksam hinterfragt. Das Umweltinstitut weist diese Kritik zurück und fordert das BfR in einem offenen Brief dazu auf, den Test mit eigener Methodik zu wiederholen.

In der heftigen Debatte über die Belastung von Bier mit Glyphosat hat das Bundesinstitut für Risikobewertung die Glaubwürdigkeit der Veröffentlichung angegriffen. Gleichzeitig gab das BfR in einer Mitteilung vom 25.02.2016 zu, dass Glyphosatrückstände in Bier „aus wissenschaftlicher Sicht plausibel und grundsätzlich erwartbar“ seien. „Wir fordern das Bundesinstitut deshalb offen dazu auf, Klarheit zu schaffen und unsere Testergebnisse durch eigene Untersuchungen zu überprüfen“, schreibt das Umweltinstitut in dem Brief an die Behörde.

„Wir sind uns sicher: Wenn das Bundesinstitut für Risikobewertung unseren Test mit einer ebenfalls ausreichend sensiblen Testmethode wiederholt, wird es vergleichbare Werte finden“, so Sophia Guttenberger, Biologin und Referentin am Umweltinstitut. Guttenberger fordert das BfR jedoch zu einer ehrlichen und seriösen Überprüfung der Tests auf. Um die vom Umweltinstitut gefundenen Werte bestätigen zu können, dürfe die Quantifizierungsgrenze höchstens 1,00 µg/l betragen.

Guttenberger spielt damit auf eine Pressemitteilung des BfR an, mit der die Behörde Glyphosatfunde in Muttermilch, die im Juni 2015 für Aufsehen gesorgt hatten, mit eigenen Messungen scheinbar widerlegt habe. Tatsächlich lagen die 2015 veröffentlichten Funde in Muttermilch mit 0,21 bis 0,43 µg/l unterhalb der Quantifizierungsgrenze der vom BfR verwendeten, nach eigenen Angaben neu entwickelten Methode (1 µg/l). „Im Fall der Muttermilch hat das BfR Entwarnung auf Grundlage einer Testmethode gegeben, die überhaupt nicht dazu geeignet war, die früheren Ergebnisse zu überprüfen. Über diese Schützenhilfe einer Bundesbehörde hat sich die chemische Industrie sicher gefreut“, so Guttenberger mit Blick auf die aktuell anstehende Entscheidung über die Wiederzulassung von Glyphosat. „Wir hoffen nicht, dass das BfR versuchen wird, diesen Taschenspielertrick zu wiederholen.“

Den offenen Brief an das Bundesinstitut für Risikobewertung können Sie hier lesen.

Weitere Informationen über das Umweltinstitut finden Sie auf www.umweltinstitut.org

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