Interview mit Hardy Laddey - Kunst

hardy-laddeyBitte skizziere kurz Deinen künstlerischen Weg

Geboren bin ich in Westberlin im Stadtteil Friedenau, aufgewachsen in einem ruhigen Stadtteil Berlins, mit Seen, viel Grünanlagen, bekannt durch die Britzer Baumblüte. Dort habe ich, mit mehr oder weniger, eher weniger Erfolg die Schule besucht. Von Jugend an habe ich gezeichnet und gemalt, etwas anderes gab es für mich eigentlich nie. Von 1960 bis 1966  Schule und einige Einzelausstellungen in Westberlin, zum Teil auch in meiner eigenen Galerie.  Ich machte das Studium der Gebrauchsgrafik und angewandte Kunst an der Heinrich Zernack Akademie in Berlin Friedenau. Parallel dazu war ich Meisterschüler bei Prof. Hübner Lauenburg, einem gegenständlichen Maler. Ich hatte damals wenig kommerziellen Erfolg, aber das war mir damals auch nicht so wichtig. Es war eine aufregende Zeit, es gab spektakuläre  ganz verrückte Kunstaktionen und viel Spaß. Gegenständliche Malerei war nicht gefragt, abstrakte Malerei war jedoch nicht mein Ding. Da ich inzwischen Vater geworden war und für eine Familie sorgen musste, nutzte ich meine Kontakte in die USA/ Texas und siehe da, dort hatte ich Erfolg.

In Austin, San Antonio, Nordfrankreich und Costa Brava klappte auch einiges. Bald hatte ich meine eigene Agentur für Druck und Werbegrafik, und erst 1998 begann ich als freischaffender Künstler.

 

Du hast lange als Grafiker in Deiner eigenen Agentur gearbeitet. Wie bist Du zu dem Entschluss gekommen, nur noch als freischaffender Künstler zu arbeiten ?

Kunst, zumindest Kunst wie ich sie betreibe ist eine hochkonzentrierte emotionelle Arbeit, zumindest bei mir. Das dringende Bedürfnis und die Lust zu Malen und Zeichnen, und zwar ohne Auftrag, das ist ein Privileg. Dazu muss man den Kopf frei haben, keinen Termindruck haben ,frei sein .Erst durch die Aufgabe der Agentur für Grafik und Druck hatte ich endlich Zeit.

 

Welche Stilrichtung ist für Dein Schaffen am wichtigsten und prägend?

Ganz eindeutig die 60 er Jahre, die haben mich mit Sicherheit geprägt. Die ideologische Konfrontation, die sozialen Auseinandersetzungen in Westberlin, besonders nach dem Schahbesuch und dem Tod von Ohnesorg . Die Berliner Künstler der 60er und 70er haben mir sehr gefallen, wie Petrick, Sorge, Grützke und besonders Vogelgesang, auch die Dadas und Surrealisten. Aber überwiegend die sogenannten kritischen Realisten Berlins. Die Zeiten sind vorbei, heute ist alles brav und angepasst.

 

Was motiviert Dich in Deiner Arbeit?

Etwas zu schaffen, möglichst gut zu sein. Selbstzweifel sind natürlich immer da : ist das gut, was ich da gemacht habe oder ist es elender, angepasster Mist? Du bist glücklich, wenn Du sagen kannst : „wow“, und das soll ja schon mal  vorkommen!

 

Was bedeutet es Dir, Menschen wie zum Beispiel den Dalai Lama zu  porträtieren ?

Mit dieser Graphitzeichnung habe ich versucht, diesem wunderbaren Menschen, den Mann des Friedens, des Ausgleichs, Oberhaupt einer friedlichen Religion gerecht zu werden. ( Sein  Gewand habe ich mit seiner Heimat, den Himalajabergen im Vordergrund verwoben und als Gegensatz den tibetischen Jugendlichen zur Seite gestellt.) Menschen zu zeichnen, zu malen, Gesichter, Hände, Füße, Brüste, das begeistert mich immer wieder. Irgend einer hat mal gesagt:„ wer Menschen liebt, muss sie auch malen“.

 

Du bietest Malkurse in der Galarie-Graf-Adolf  an, was willst Du dabei vermitteln, was ist Dir wichtig?

Ich vermittle keine Kunst sondern Technik, Maltechnik, wie man schnell, sauber, einfach, etwas, was sich sehen lassen kann auf die Leinwand oder Pappe bringt.  Künstler kann man werden, wenn man die Technik beherrscht, wenn man sein Sujet gefunden hat. Ich möchte die Malinteressierten für meine Maltechnik begeistern. Meine Technik hat wenig mit der Aquarellmalerei zu tun, sondern mehr mit der Ölmalerei ,ohne dessen Nachteile: Aquarellfarben, lasierend auf eine dickschichtige Kasein- oder Lehmgrundierung mit anschließender Schlusslackierung, wobei die Grundierung ein wichtiges  Gestaltungselement darstellt. Man kann mit Erhebungen, Kratzern und Brüchen gezielt gestalten. Ich freue mich über jeden Interessierten der sich begeistern lässt, dem ich jedes Detail zeige, vormale und nicht nur theoretisch erkläre. Ich kann nur empfehlen, meine Werke im Internet anzuschauen und zu sehen, was man so alles mit Aquarellfarbe machen kann.

Also Mülheimer, meldet euch bei mir, ich freue mich auf euch.!

Was wünschst Du Dir für die Zukunft?

Glücklich sein.

Informationen:

Malkurs: Malen mit Hardy Laddey

Internet: www.hardy-laddey.de

 

 

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