Umweltinstitut München e.V - Mehr als 200.000 Unterschriften gegen Allestöter Roundup

Glyphosat Uebergabe UIMAm 14.Januar hat das Umweltinstitut München e.V. über 200.000 gesammelte Unterschriften an Staatssekretär Dr. Robert Kloos vom Bundeslandwirtschaftsministerium übergeben. Im Rahmen der gemeinsamen Aktion mit Rettet den Regenwald e.V. fordern die Unterzeichner ein Verbot des Ackergifts Glyphosat, dem Wirkstoff im Totalvernichter ‚Roundup‘ von Monsanto. Glyphosat ist das weltweit am häufigsten verwendete Herbizid. Eingesetzt wird das Mittel nicht nur in der Landwirtschaft zur Unkrautbekämpfung und Vorerntespritzung, sondern auch von Privatpersonen in Hausgärten und Einfahrten. Zudem landen durch Futtermittelimporte große Mengen hochgradig glyphosatbelastete Gensoja in den Futtertrögen von Tieren. So gelangt das Herbizid durch konventionell produzierte Lebensmittel auch auf unsere Teller.

„Die hohe Beteiligung an unserer Aktion zeigt, dass die Verbraucher kein Gift in ihrem täglichen Brot wollen“, erklärt Harald Nestler, Vorstand am Umweltinstitut München. „Deutschland muss endlich Verantwortung übernehmen und das Wohl von Mensch und Umwelt über die Profite der Großkonzerne stellen.“

Das Umweltinstitut München fordert ein generelles Verbot von glyphosathaltigen Pflanzengiften und als sofortige Maßnahmen ein Verbot der Vorerntespritzung und einen Verkaufsstopp an Privatpersonen. Auch soll es keine Importe von genmanipulierten Lebens- und Futtermitteln mehr geben, die routinemäßig mit hohen Mengen an glyphosathaltigen Pflanzenvernichtungsmitteln behandelt werden. Der Bundesrat forderte am 8. November 2013 ebenfalls ein teilweises Glyphosatverbot und hielt die Regierung in Berlin dazu an, die Vorerntespritzung mit Glyphosat sowie den Einsatz im Haus- und Kleingartenbereich zu verbieten. Die Ländervertretung unterstützt damit die vom Umweltinstitut München geforderten Sofortmaßnahmen. „Die VerbraucherInnen haben nicht nur große Bedenken beim flächendeckenden Einsatz von Pestiziden, sondern sind auch besorgt um die Qualität der Lebensmittel“, so Melanie Eben, Referentin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz am Umweltinstitut München. Staatssekretär Kloos bezeichnete die Entscheidung des Bundesrates hingegen als "Bauchentscheidung", die jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehre.

Im Jahr 2014 soll die Zulassung des Pflanzentotalvernichters durch die EU-Kommission um weitere zehn Jahre verlängert werden. Deutschland als berichterstattender Mitgliedsstaat spielt dabei eine maßgebliche, aber leider unrühmliche Rolle. So bestünden laut einem aktuellen Berichtsentwurf des Bundesamts für Risikobewertung (BfR) keinerlei gesundheitliche Bedenken gegenüber dem Herbizid. Dabei werden zahlreiche unabhängige Studien ignoriert, die die Gefährlichkeit des Wirkstoffes belegen. Unter anderem wurde von den deutschen Behörden eingeräumt, dass von Glyphosat eine, wenn auch geringe, Toxizität für Bienen ausgeht. Außerdem wurden Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die biologische Vielfalt eingeräumt und empfohlen „dass die Mitgliedstaaten Maßnahmen ergreifen, um solche Effekte und nachteilige Auswirkungen auf die biologische Vielfalt […] zu reduzieren“.

Zudem müssten die Rückstandshöchstwerte für häufig konsumierte Lebensmittel besonders niedrig angesetzt werden. Doch das Gegenteil ist der Fall: Die Grenzwerte steigen mit der Belastung in den Produkten. In der Praxis bedeutet das: Wird ein Grenzwert überschritten und erfolgte der Gifteinsatz nach den Vorgaben der Hersteller, dann wird der Grenzwert nach oben gesetzt. Gerade für Getreide oder Linsen gelten besonders hohe Grenzwerte, die teilweise um das 200fache höher liegen als bei weniger häufig konsumierten Lebensmitteln.

Der umstrittene Berichtsentwurf wurde vor wenigen Tagen an die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) weitergeleitet und dient der EU-Kommission als Basis für eine rechtlich verbindliche Entscheidung. Er könnte entscheidenden Einfluss auf eine Verlängerung der Zulassung des Herbizids haben.

Harald Nestler fordert die große Koalition auf, nach Jahren des Stillstands beim Verbraucherschutz unter Ilse Aigner endlich wieder die Interessen der Verbraucher zu vertreten und nach dem Vorsorgeprinzip zu handeln.

Informationen über das Umweltinstitut München finden Sie unter: www.umweltinstitut.org

Gemeinsames Projekt der Umweltschutzorganisationen Umweltinstitut München e.V. und Rettet den Regenwald e.V.

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku in Köln

Mit Meisterwerken von Manet, Monet &


240514 Sonderbierdeckel WRM quer Foto P.Brohl honorarfreiKöln, 14. Mai 2024 – Im Wallraf-Richartz-Museum bietet eine Sonderausstellung einen faszinierenden Einblick in die Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts.

„1863 - Paris - 1874: Revolution in der Kunst“, so der Name der Sonderschau, die den spannende...


weiterlesen...

Talk & Sing mit Martin Schlüter und


240513 Talk und Sing v.l. Jean Odenthal   Christian Knock   Frank Engel v. RheinRoxy   Martin Schlüter Foto M.Schlüter honorarfreiKöln, 13 Mai 2024 - Das neue Format „Talk & Sing“ wurde von Christian Kock und Martin Schlüter im letzten Sommer ins Leben gerufen. Das Konzept orientiert sich am Stil von „Ina Müller“ und kombiniert Talkshow-Elemente mit Live-Musik sowie klassisc...


weiterlesen...

phil.COLOGNE 2024 bietet erstmals


2024philCOLOGNE PKHieronymus Ronneper smallVon Kant über Krisen bis Zuversicht – Ticket-Vorverkauf gestartet
Die zwölfte phil.COLOGNE begegnet vom 11. bis 18. Juni 2024 der eskalativen Weltlage mit einem erneut erweiterten Programm. Erstmals umfasst das Festival vierzig Einzelveranstaltunge...


weiterlesen...

„Studieren probieren“: Schnuppertage an


Schnuppertage Alanus Hochschule c Nola Bunke„Studieren probieren“: Unter diesem Motto lädt die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft vom 21. bis 24. Mai 2024 Studieninteressierte nach Alfter bei Bonn ein. Im Rahmen der Schnuppertage können sie in Seminare, Vorlesungen, Workshops und ...


weiterlesen...

Wahl-O-Mat zur Europawahl geht online


wahl o matInteraktives Informationsangebot der Bundeszentrale für politische Bildung seit 7. Mai 2024 online // Im Netz unter www.wahl-o-mat.de sowie als

"Schon den Wahl-O-Mat gespielt", unter diesem Motto geht heute das beliebte Online-Angebot der Bundesze...


weiterlesen...

Chatbot zur Europawahl 2024


bPb LogoChatbot beantwortet wichtige Fragen zur Europawahl und zur EU // Abrufbar ab 13. Mai 2024 auf www.bpb.de und via Telegram 

Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veröffentlicht am 13. Mai 2024 einen Chatbot zur Europawahl. Auf den Webseiten...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.