23.09.2023 – 03.03.2024 Walde Huth. Material und Mode - Präsentation im Fotoraum

Museum Ludwig  Heringson CollectiblesMit Textilien und Stoffen befasste sich Walde Huth (1923–2011) ihr ganzes Fotografinnenleben lang. Angefangen u.a. mit Aufträgen für die Samtfabrik Gottlieb Ott Sohn in den frühen 1950er Jahren gelang ihr der Sprung zur Modefotografin von internationalen Designern des „New Look“ wie Christian Dior oder Jacques Fath. 

Drei Jahre lang, 1953 bis 1956, reiste sie nach Paris, Florenz und Rom und fotografierte die neusten Kollektionen für deutsche Magazine. Ihre Modelle waren die Starmannequins ihrer Zeit; posieren ließ sie sie selten in luxuriösen Kulissen, stattdessen aber in der Stadt, umgeben von Passanten. „Ich habe das nicht nötig gehabt, diese Rückbezüge von der Örtlichkeit“, sagte sie später, wenn sie Abendkleider eben nicht in der Oper oder in einem Ballsaal fotografierte. „Ich habe es linear gesehen, von der Form her, von der Gestaltung her, der Robe.“ Auch wollte sie weg vom süßen Kitsch der dauerlächelnden Modelle. Ihre Bilder sind deshalb sorgfältig komponiert, die Frauen darauf wirken selbstbewusst, die Kleidung wird zur Form, korrespondierend zur Architektur der Stadt. 

Das gilt auch für Walde Huths Nylonwäsche- und Teppichwerbung in den 1960er Jahren als sie mit ihrem Mann, dem Fotografen Karl Hugo Schmölz, in Köln das Unternehmen schmölz + huth gegründet hatte. Ihr von Hans Schilling gebautes Wohn- und Atelierhaus Am Südpark lässt noch heute die Modernität der beiden erahnen. Ab den 1970er Jahren entstehen dann mehr und mehr abstrakte, künstlerische Fotografien und Super-8-Filme wie die von Gardinen im Wind, betitelt „100 ungeschriebene Briefe. Fotografische Modulationen“. Neben den Stoffen spielen zwei weitere Komponenten in ihren Bildern von Anfang an eine wichtige Rolle: das Licht und die Wahl des Fotomaterials – mal Farbe, mal Schwarzweiß. Erfahrungen in der Farbfotografie hatte Walde Huth schon früh gesammelt, nämlich durch ihre Arbeit in der Agfa Fotofabrik in Wolfen 1943 bis 1945, wo sie etwa die Qualität der neuen Agfacolorfilme prüfte. 

Klar ist, wir wissen noch viel zu wenig über Walde Huth und ihr Werk. Diese Präsentation ist darum eine Annäherung, eine Sichtbarmachung und genauso eine Einladung, Erinnerungen und Wissen zu teilen, Forschungen aufzunehmen zu Kontinuitäten und Brüchen zwischen ihren ersten Jahren als Fotografin für Agfa und ihrer Karriere im Deutschland der Wirtschaftswunderjahre. Anlässlich ihres hundertsten Geburtstags gibt das Museum Ludwig Einblick in seine seit 2017 umfangreich erweiterten Walde Huth Bestände. 

Walde Huth. Material und Mode
Präsentation im Fotoraum
23. September 2023 – 3. März 2024

Kuratorin: Miriam Szwast 

Web und Social Media
Zur Ausstellung kommuniziert das Museum Ludwig auf seinen Social-Media-Kanälen mit dem Hashtag #WaldeHuth Facebook/Instagram/Twitter/Vimeo: @MuseumLudwig – www.museum-ludwig.de

Abbildung: Walde Huth Werbeaufnahme für Tretford-Teppichboden, 1968, Museum Ludwig © Heringson Collectibles, Wuppertal Reproduktion: Rheinisches Bildarchiv Köln

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku in Köln

Mülheimer Brücke - VCD sieht eine


zu PM20240516   Kennedy Brücke in Bonn   Copyright Schulz Katharina   GIUB 2012Köln, den 16. Mai 2024 Zurzeit gibt es unterschiedliche Meinungen dazu, ob auf der Mülheimer Brücke nach der Sanierung in jeder Fahrtrichtung eine Autospur und eine Radspur oder zwei Autospuren realisiert werden sollen.

Der Verkehrsclub Deutschlan...


weiterlesen...

23.05.2024 ARTIST TALK - Ausstellung


Einladungskarte Cindy Dumais Dragonfly legs  2021 Bild Cindy DumaisDie Gruppenausstellung „Materialities“ versammelt die Künstler*innen Julien Boily, Cindy Dumais, Amélie Laurence Fortin, Vincent Hinse und Mathieu Valade der Künstlergruppe AMV (Art / Mobilité / Visibilité) aus Kanada

In unserem thematischen Ausst...


weiterlesen...

20.06.2024 Suchtpotenzial mit "Bällebad


suchtpotenzial1

10 Jahre Suchtpotenzial, das sind 10 Jahre "Titten, Tasten, Temperamente"!

Auf Tour mit der Deutschen Bahn, digitale Shitstorms und dazu noch Spliss, diese beiden Frauen haben wirklich einiges durchgemacht. 

Dennoch rocken die Musik-Comedy-Queens...


weiterlesen...

Weltkriegsbombe in Porz-Zündorf gefunden


stadt Koeln LogoBei Sondierungsarbeiten wurde am heutigen Dienstagmittag, 14. Mai 2024, am Christrosenweg in Porz-Zündorf ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Es handelt sich um eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe mit einem Heckaufschlagzün...


weiterlesen...

14.- 15.06.2024 Ausstellung "Mit Kiemen


kiemen zaehneDie Kölner Haie sind auf dem Eis zuhause. Die Kölner Künstlerin Nina Marxen vom ATELIER „aufgemalt“ hat u.a. diese Unterwasserlebewesen mit Öl auf die Leinwand gebracht. Wir laden Sie daher herzlich zur Ausstellung in der Galerie Smend am 14./15. ...


weiterlesen...

CircusDanceFestival beste „Junge


koelner kulturpreisStück „Mein Vater war König David“ Kulturereignis des Jahres 2023

Köln, 14. Mai 2024. Das Stück „Mein Vater war König David“, eine Koproduktion vom ANALOG Theater, ORANGERIE Theater im Volksgarten, dem NS-Dokumentationszentrum Köln und der studi...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.