Iran: Geleakte offizielle Dokumente ordnen gewaltsame Niederschlagung der Proteste an – internationale Gemeinschaft muss umgehend handeln

amnesty logoDie iranischen Behörden mobilisieren sämtliche Kräfte zur gewaltsamen Unterdrückung der landesweiten Proteste, warnt Amnesty International. Das geht aus geleakten offiziellen Dokumenten hervor. Die Organisation befürchtet, dass ohne eine konzertierte Aktion der internationalen Gemeinschaft unzählige weitere Menschen getötet, verletzt, gefoltert und gefangen genommen werden.

BERLIN, 30.09.2022 – Für die Niederschlagung der Proteste haben die iranischen Behörden in großem Umfang Bereitschaftspolizei, Revolutionsgarden, die paramilitärischen Basij-Einheiten, das Strafverfolgungskommando der Islamischen Republik Iran und Sicherheitskräfte in Zivil eingesetzt. Amnesty International liegen die Namen von 52 Frauen, Männern und Kindern vor, die von den staatlichen Sicherheitskräften getötet wurden. Hunderte wurden schwer verletzt.
 
Amnesty International hat eine Kopie eines geleakten offiziellen Dokuments erhalten, aus dem hervorgeht, dass das Generalhauptquartier der Streitkräfte am 21. September 2022 einen Befehl an die Kommandeure der Streitkräfte in allen Provinzen erlassen hat, in dem sie angewiesen wurden, mit aller Härte gegen Demonstrierende vorzugehen, die als „Unruhestifter und Revolutionsgegner“ bezeichnet wurden. Das Generalhauptquartier der Streitkräfte ist die oberste Instanz im Iran, die die bewaffneten Streitkräfte und paramilitärischen Verbände sowie Einheiten der Strafverfolgungsbehörden einschließlich der Polizei koordiniert und beaufsichtigt. Der durchgesickerte Befehl belegt, dass die erhebliche Eskalation der Gewalt und der Einsatz von scharfer Munition gegen Demonstrierende System hat und eine bewusste Strategie der iranischen Führung ist. Diese Strategie hat allein am Abend des 21. September zu Dutzenden von Toten geführt.
 
„Die Internationale Gemeinschaft muss unverzüglich und in aller Entschlossenheit handeln, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen getötet und verletzt werden, nur weil sie für ihre Freiheit, ihre Würde und ihre Menschenrechte auf die Straße gehen. Eine Niederschlagung der Proteste wie im Jahr 2019 darf sich nicht wiederholen. Damals wurden bis zu 1.500 Menschen getötet, ohne dass die iranische Führung dafür jemals zur Verantwortung gezogen wurde“, sagt Katja Müller-Fahlbusch, Expertin für den Nahen Osten und Nordafrika bei Amnesty International in Deutschland.

Quelle: www.amnesty.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku

12. Festival Politik im Freien Theater


bPb LogoAktuelle Festivalausgabe setzt sich mit dem Thema „Grenzen“ auseinander // vom 16.-25.10.2025 in Leipzig // Kooperation von bpb mit LOFFT – DAS THEATER, Schaubühne Lindenfels, Schauspiel Leipzig, Theater der Jungen Welt und Westflügel Leipzig

Mit ...


weiterlesen...

Köln-Niehl/Riehl: Gesamtinstandsetzung


stadt Koeln LogoIm Zuge der Gesamtinstandsetzung der Mülheimer Brücke arbeitet die Stadt Köln auf dem Brückenzug oberhalb des Kuhweg im Bereich der linksrheinischen Deichbrücke. Die zusammengeschweißten Brückensegmente des neuen Überbaus werden auf die bereits er...


weiterlesen...

1LIVE etabliert erfolgreich neues


1LIVE AB24 Captain Danger Timo Grau  klAm 10. und 11. Mai stand Bochum für ein Wochenende Kopf. 1LIVE hisste seine Segel im Bermuda3eck und brachte bestes Musikprogramm in die coolsten Venues der Stadt. Bei schönstem Frühlingswetter feierten tausende Hörer:innen in Bochum Stars wie&nbs...


weiterlesen...

phil.COLOGNE 2024 bietet erstmals


2024philCOLOGNE PKHieronymus Ronneper smallVon Kant über Krisen bis Zuversicht – Ticket-Vorverkauf gestartet
Die zwölfte phil.COLOGNE begegnet vom 11. bis 18. Juni 2024 der eskalativen Weltlage mit einem erneut erweiterten Programm. Erstmals umfasst das Festival vierzig Einzelveranstaltunge...


weiterlesen...

Live-Online-Seminare zum Ãœbersetzer


übersetzer schuleOnline-Seminare zur Aus- und Weiterbildung von zu Hause aus, im Live- und Online-Unterricht, charakterisieren die digitalen Lernangebote der Ãœbersetzer- und Dolmetscherschule Köln.  Am Donnerstag, 16. Mai 2024 um 17.30 Uhr lädt die Schule zum Onli...


weiterlesen...

Atomwaffengegner will Friedensgebot und


antimilitaristischer Protest am Fliegerhorst Buchel 8.5.2023Weimar / Koblenz, 12.5.2024. Am 8. Mai 2023 protestierte eine Gruppe von sieben Aktivisten gewaltfrei gegen die zwanzig US-amerikanischen Atombomben, die auf dem Bundeswehr-Flugplatz Büchel / Eifel lagern. Die Gruppe spazierte durch das offene Bau...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.