Neue forsa-Umfrage: 77 Prozent der Deutschen wollen Pestizid-Ausstieg

umweltRepräsentative Bevölkerungsumfrage zeigt, dass eine große Mehrheit ein Ende des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft befürwortet. 57 Prozent der Befragten sehen zudem Pestizide in der Luft als großes oder sehr großes Risiko für die Gesundheit an, 77 Prozent als Gefahr für die Natur. Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft und Umweltinstitut München fordern Sofortverbot der Ackergifte, die sich am meisten über die Luft verbreiten. 

Berlin/München, 24. November 2020: Laut einer aktuellen repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag des Bündnisses für eine enkeltaugliche Landwirtschaft und des Umweltinstituts München spricht sich eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung für ein Ende des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft aus. Im kommenden Jahr wird in der Schweiz per Volksentscheid darüber abgestimmt, ob Pestizide nach einer zehnjährigen Übergangszeit landesweit verboten werden sollen. Gäbe es in Deutschland eine solche Abstimmung, würden sich 77 Prozent der Befragten für einen Pestizidausstieg aussprechen. Zudem gibt eine Mehrheit von 57 Prozent der Befragten an, dass Pestizide, die sich weit entfernt von Äckern über die Luft verbreiten, ein großes oder sehr großes gesundheitliches Risiko darstellen. Insgesamt 77 Prozent sind der Ansicht, dass Pestizide in der Luft ein großes oder sehr großes Risiko für die Natur sind.

Christine Vogt, Referentin für Landwirtschaft im Umweltinstitut München: „Die Umfrage zeigt ganz klar, dass Verbraucherinnen und Verbraucher Pestizide in der Landwirtschaft ablehnen. Die Menschen sorgen sich um ihre Gesundheit und um die Natur, weil Ackergifte sich kilometerweit über die Luft verbreiten. Agrarministerin Julia Klöckner und Umweltministerin Svenja Schulze müssen das klare Votum der Bevölkerung ernst nehmen und einen schrittweisen Pestizidausstieg in Deutschland einleiten.“

Die Auftraggeber der Umfrage fordern, die Stoffe Glyphosat, Pendimethalin, Prosulfocarb, Terbuthylazin und Metolachlor sofort zu verbieten. Diese sind am häufigsten weit entfernt von Äckern in der Atemluft nachweisbar. Das hatte die Ende September diesen Jahres veröffentlichte Studie „Pestizid-Belastung der Luft“ im Auftrag des Bündnisses für eine enkeltaugliche Landwirtschaft und des Umweltinstituts München gezeigt. Ackergifte verbreiten sich teils mehrere Kilometer und zu Dutzenden weit abseits der Äcker bis in Städte und Naturparks hinein. Selbst auf der Spitze des Brockens im Nationalpark Harz waren zwölf Pestizide nachweisbar. Insgesamt fanden sich deutschlandweit 138 Stoffe.

Boris Frank, Vorsitzender vom Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft: „Wir können nicht weiter hinnehmen, dass sich ein Pestizid-Cocktail bis in die hintersten Winkel Deutschlands unkontrolliert ausbreitet. Wir rufen alle Interessierten dazu auf, bei den verantwortlichen PolitikerInnen nachzufragen, wer sie wie vor Ackergiften zu schützen gedenkt. Jeder und jede kann mitmachen und eine entsprechende Mail an die Agrar- oder UmweltministerInnen auf Landes- oder Bundesebene schicken.“ Eine Vorlage für Fragen aus der Bevölkerung gibt es im Internet unter www.ackergifte-nein-danke.de/fragen-an-die-politik.

Zur Studie „Pestizid-Belastung der Luft“

Für die in Deutschland bisher umfassendste Studie zur Pestizid-Belastung der Luft wurden von März bis November 2019 in der gesamten Bundesrepublik Pestizide in der Luft gemessen. Untersucht wurden Standorte im Umkreis von weniger als 100 bis hin zu mehr als 1000 Metern Entfernung von potentiellen Quellen – in Städten und auf dem Land, in konventionellen und Bio-Agrarlandschaften sowie in unterschiedlichen Schutzgebieten. Die Daten wurden mit Hilfe von neu entwickelten technischen Passivsammelgeräten, aus Filtermatten in Be- und Entlüftungsanlagen von Gebäuden sowie durch die Analyse von Bienenbrot und Baumrinden erhoben.

Quelle: www.umweltinstitut.org

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Event-Tipp

Talk & Sing mit Martin Schlüter und


240513 Talk und Sing v.l. Jean Odenthal   Christian Knock   Frank Engel v. RheinRoxy   Martin Schlüter Foto M.Schlüter honorarfreiKöln, 13 Mai 2024 - Das neue Format „Talk & Sing“ wurde von Christian Kock und Martin Schlüter im letzten Sommer ins Leben gerufen. Das Konzept orientiert sich am Stil von „Ina Müller“ und kombiniert Talkshow-Elemente mit Live-Musik sowie klassisc...


weiterlesen...

L.A. EDWARDS mit neuem Song


laedwardsL.A. EDWARDS mit neuem Song "Gone4U" aus neuem "Pie Town"-Album auf Headliner-Tour im Juli - Special Guest: JADE JACKSON

Nach ihrem ersten neuen Titel "Good Luck" bringt die kalifornische "Band of Brothers" nunmehr mit dem sommerlichen Uptempo- un...


weiterlesen...

Marc Almond I'm Not Anyone Tour 2024


MA INA A1 Germany page 0001 1500x2103,Ein großartiges Lied kann nie sterben und sollte immer ein neues Leben und Publikum finden", so Marc Almond. Schon während seiner Zeit bei ,,Soft Cell" hatte Marc die Gabe Lieder, die in Vergessenheit geraten sind, neues Leben einzuhauchen. Dies ...


weiterlesen...

Chatbot zur Europawahl 2024


bPb LogoChatbot beantwortet wichtige Fragen zur Europawahl und zur EU // Abrufbar ab 13. Mai 2024 auf www.bpb.de und via Telegram 

Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veröffentlicht am 13. Mai 2024 einen Chatbot zur Europawahl. Auf den Webseiten...


weiterlesen...

CircusDanceFestival beste „Junge


koelner kulturpreisStück „Mein Vater war König David“ Kulturereignis des Jahres 2023

Köln, 14. Mai 2024. Das Stück „Mein Vater war König David“, eine Koproduktion vom ANALOG Theater, ORANGERIE Theater im Volksgarten, dem NS-Dokumentationszentrum Köln und der studi...


weiterlesen...

Motivierte Läufer:innen sorgen für


Firmenlauf Koln Kreativ Christian SchulzeMit strahlenden Gesichtern und voller Energie machten sich 3.440 Läufer:innen bereit und verwandelten bei der fünfzehnten Auflage des Firmenlauf Köln den Fühlinger See in ein farbenfrohes Sportgelände. Gut gelaunt begaben sie sich auf die 5 km-Lau...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop