Amnesty-Menschenrechtspreis 2018 geht an das Nadeem-Zentrum für seinen Einsatz gegen Folter in Ägypten

amnesty logoZum 7. Jahrestag der ägyptischen Revolution (25.1.) setzt Amnesty mit der Vergabe des Menschenrechtspreises an das Nadeem-Zentrum ein Zeichen gegen Folter in Ägypten. Die Preisverleihung findet am 16. April in der Volksbühne Berlin statt.

BERLIN, 25.01.2018 – Der 9. Menschenrechtspreis von Amnesty International in Deutschland geht an das Nadeem-Zentrum für die Rehabilitierung von Opfern von Gewalt und Folter in Kairo. Seit mehr als 20 Jahren dokumentiert das Zentrum Folter durch ägyptische Sicherheitskräfte und betreibt die einzige Spezialklinik zur Behandlung Überlebender von Folter und Gewalt im Land. Seit 2016 gehen die Behörden massiv gegen die Organisation vor. Im Februar 2017 wurde die Klinik des Zentrums geschlossen. „Mit dem Preis an das Nadeem-Zentrum würdigt Amnesty International dessen wichtige Rolle für Menschenrechte in Ägypten. Unter schwierigsten Bedingungen versorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nadeem-Zentrums Folterüberlebende medizinisch und psychologisch und machen die schweren Menschenrechtsverletzungen öffentlich“, heißt es in der Begründung von Amnesty für die Auszeichnung.

„Sieben Jahre nach Beginn der ägyptischen Revolution befindet sich die Menschenrechtslage in Ägypten auf einem Tiefpunkt. Die Regierung von Präsident Abdel Fattah al-Sisi geht systematisch gegen politische Gegner vor. Polizei und Geheimdienste sind für schwere Verbrechen wie Folter, Verschwindenlassen und außergerichtliche Tötungen verantwortlich“, sagt Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland. „Auch Menschenrechtsaktivisten geraten verstärkt ins Visier der Behörden, erst vor kurzem wurde ein Gesetz zur Einschränkung der Arbeit von zivilgesellschaftlichen Organisationen verabschiedet. Mit der Verleihung des Amnesty-Menschenrechtspreises an das Nadeem-Zentrum wollen wir all die mutigen Frauen und Männer unterstützen, die sich in Ägypten unter Lebensgefahr gegen Folter, Gewalt und Willkür einsetzen.“

Die ägyptische Staatsführung leugnet den Einsatz von Folter. Sicherheitskräfte haben immer wieder versucht, das Zentrum an seiner Arbeit zu hindern. Die Konten der Organisation wurden 2016 vorübergehend eingefroren und zwei der Gründerinnen wurden mit Ausreiseverboten belegt. Im Februar 2017 drangen Sicherheitskräfte in die Klinikräume des Nadeem-Zentrums ein und versiegelten diese. Das Nadeem-Zentrum legte noch im selben Monat Rechtsmittel gegen die Schließung der Klinik ein. Das Gerichtsurteil ist für den 21. Februar 2018 angekündigt.

Mit dem Menschenrechtspreis zeichnet die deutsche Amnesty-Sektion alle zwei Jahre Persönlichkeiten und Organisationen aus, die sich unter schwierigen Bedingungen für die Menschenrechte einsetzen. Ziel des Preises ist es, das Engagement dieser Menschen zu würdigen, sie zu unterstützen und ihre Arbeit in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Unterstützt wird der Preis von der Stiftung Menschenrechte – Förderstiftung Amnesty International. 2018 wird der Menschenrechtspreis zum neunten Mal verliehen. Die Verleihung findet am 16. April in der Volksbühne Berlin statt. Bisherige Preisträger sind unter anderem: Henri Tiphagne aus Indien (2016), Alice Nkom aus Kamerun (2014) und Abel Barrera aus Mexiko (2011).

Quelle: www.amnesty.de

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