"Ein Brötchen anstatt Weltfrieden" Harry Potter the Exhibition - Odysseum Köln

vipsEine Reportage von Karlotta von Bormann für Köln-Insight.TV

Das ging jetzt alles zu schnell! Eben war ich noch in der Schule und jetzt stehe ich schon vor dem Odysseum! Ich kann es noch gar nicht fassen: Ich bin das erste Mal mit fünfzehn Jahren Pressemitglied und werde heute Neville Longbottom interviewen! Beziehungsweise Matthew Lewis, der mittlerweile 25jährige gutaussehende junge Mann, der in den Potter Filmen den unsicheren Loser gespielt hatte.

Ich betrete mit Niclas, meinen Begleiter für heute, die große Eingangshalle und komme mir wie ein Grundschulkind vor, dass gerade sein Weihnachtsgeschenk auspackt. Alles sieht so professionell aus, die Securitymänner, das Essen, die Teppiche, die ganzen Menschen in Anzügen. Und mittendrin zwei Jugendliche mit einer einfachen Kamera, frisch abgeholt von der Schule.

P1030709Als erstes melden wir uns verschüchtert an und erhalten von einer freundlichen  Dame unsere Pressekarten. „Um 13 Uhr habt ihr euren Termin mit Matthew Lewis!“, erklärt sie uns. Gut zu wissen, dann stelle ich mir direkt den Wecker! Jetzt können wir endlich die Eingangshalle verlassen und die betreten Haupthalle. Rechts ist ein kleines Fotoshootingset aufgebaut und ein Mann lädt uns lächelnd ein, ein Foto von uns zu machen. Dazu können wir einen Schal und einen Zauberstab von den verschiedenen Häusern auswählen - also Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin, Niclas zieht seine mitgebrachte Harry-Potter Brille auf.

Weiter geht es nach links: dort erstreckt sich der Essenssaal vor uns mit kostenlosen Häppchen und Getränken. Wir setzen uns in eine Ecke und nippen eingeschüchtert an unserem Wasser. Plötzlich ruft Niclas aufgeregt meinen Namen. Ich folge seinem Blick und sehe eine kleine Louge neben uns, wo Matthew Lewis gemütlich auf einer Couch sitzt und sich interviewen lässt. Ich gucke sofort wieder weg und kriege Panik. „Niclas, ich schaffe das nicht, mein Englisch wird versagen, oh, wir werden sterben!“ Aber Niclas starrt nur weiter belustigt Matthew Lewis an und fängt sogar an, Fotos von ihm zu machen! Seine Antwort auf meine Frage, warum er nicht so nervös ist wie ich, lautet: „Du fragst, ich filme, so kann mir nichts passieren.“ Na toll, jetzt bin ich noch aufgeregter. Doch bevor ich in Ohnmacht falle, beschießen wir endlich mal die Ausstellung zu sehen!

P1030689Vorerst werden wir in einen dunklen Raum geführt, wo ein Stuhl und ein Zauberer uns erwarten. Der Mann begrüßt uns und bittet, auf den Stuhl Platz zu nehmen, um herauszufinden, zu welchem Haus wir gehören. Ich muss anfangen zu lachen und frage ihn, wie oft er seinen Text aufsagen muss. Als ich mich in den Stuhl setzte, erklärt er mir, dass er heute seinen Text schon dutzende Male runtergerattert hätte. Doch als er mir den sprechenden Hut über meinen Kopf hält, ist er wieder vollkommen in seiner Rolle und fragt mich ernst, in welches Haus ich denn kommen könnte. Gryffindor fällt mir als erstes ein und welch Wunder: Es ist Gryffindor. Niclas muss sich ebenfalls in den Stuhl setzen und auch er kommt nach Gryffindor.

Als nächstes betreten wir einen Raum, an dessen Wand sechs Monitore hängen, die Auszüge der Abenteuer von Harry, Ron und Hermine zeigen. Dann öffnet sich rechts von uns eine Tür und eine verkleidete Dame bittet uns hinein. Endlich sind wir in der Ausstellung! „Es ist unglaublich! Gestern habe ich noch die Filme gesehen und jetzt kann ich alles in echt sehen!“, sagt Niclas überglücklich. Und genau das beschreibt die Situation: Auf einmal ist man mitten im Geschehen der Filme. Überall erkennen wir die Originalrequisiten und entdecken Sachen wieder, die wir bereits vergessen hatten. Aus jeder Ecke hört man nur: „Guck mal hier, weißt du noch als…?“ oder „Ach ja, das war ja als…“. Bücher, Zauberstäbe und Horkruxe befinden sich in Spiegelkästen. Die Kostüme wurden an Stangen aufgestellt. Die vertraute Harry-Potter Musik erschallt aus Lautsprechern. Niclas bewaffnet sich wieder mit seiner Harry-Potter Brille und ist voll in seinem Element. Alles wird gnadenlos abfotografiert.

Mir fällt auf, dass die Gegenstände in den Filmen viel echter aussehen als hier in der Ausstellung. Aber dank der heutigen Technik kann man alles faszinierender und wirklicher erscheinen lassen. Nachdem wir die Kostüme der Todesser und Aragog passiert haben, betreten wir zum Schluss einen größeren Saal. Hier befinden sich die Ballkleider vom vierten Teil, der Feuerkelch und zum krönenden Abschluss Dumbledores Phönix. Dann geht es in den Souvenirshop, auf den wir uns schon gefreut hatten. Jedoch werden wir schwer enttäuscht, denn der Shop ist unglaublich teuer! Ein Schokofrosch kostet fünf Euro! Wir haben extra Geld mitgenommen, aber bei diesen Preisen verzichten wir doch lieber. Dafür staunen wir über einen ganzen Schrank voller Zauberstäbe oder die Karte des Rumtreibers.

P1030724Auf einmal klingelt mein Wecker und mein Herz fängt an zu rasen. „Niclas, das Interview!“ Wir lassen alles stehen und liegen und machen uns wieder auf den Weg in Richtung Restaurant. An der Lounge angekommen, sehen wir Matthew Lewis immer noch auf der Couch sitzen und Fragen beantworten. Eine Frau mit einem Klemmbrett in der Hand tippt uns an und erklärt, dass wir bis zu einer halben Stunde noch auf das Interview warten müssen. Sie bemerkt wie ich anfange rumzuzappeln, guckt mich mit einem liebevoll-mitleidigen Blick an und verspricht mir, dass er auch nur ein Mensch ist. Um ehrlich zu sein, weiß ich auch nicht, warum ich so viel Panik schiebe, dabei bin ich eigentlich gar kein Fan von ihm. Neville Longbottom ist trotzdem irgendwie ein Kindheitsheld für mich und ihn jetzt in Real-life zu treffen ist einfach…komisch.

Niclas und ich beschließen Nervennahrung zu uns zu nehmen und es schmeckt köstlich! Ein kostenloses Buffet, was will man mehr?! „Irgendwie freue ich mich auf das Interview, aber ich will’s auch endlich hinter mir haben“, gesteht Niclas und ich kann ihm nur zustimmen. Jede Minute, die wir warten, macht es spannender. Aber jetzt endlich, die Frau mit dem Klemmbrett gibt uns grünes Licht, nur gibt es eine neue Information: Wir können ihn nicht alleine interviewen, sondern mit drei anderen. Aber vielleicht ist das gar nicht so schlecht, es gibt uns mehr Sicherheit. Also sprechen wir uns zu fünft schnell ab, wer welche Fragen stellt, damit wir uns nicht doppeln und los geht’s! Ich stecke noch schnell den kleinen Zettel in meine offene Hosentasche, wo meine Handynummer draufsteht, welche ja zufälligerweise aus der Hose herausfallen könnte… Niclas schaltet seine Kamera ein und wir betreten die Lounge.

P1030821Ich höre noch wie eine Frau Matthew Lewis versichert, dass er bald endlich sein Lunch kriegt. Ich habe noch ein Brötchen in meiner Tasche, vielleicht kann ich ja Sympathiepunkte sammeln! Ich biete es ihn an, aber er lehnt es lachend ab. Etwas gekränkt setzte ich mich auf einen Sessel und Niclas setzt sich hinter mich hin. Die Tür schließt sich und auf einmal ist es total ruhig. Eine junge Frau bricht die Stille mit einem nervigen amerikanischen Englisch und fängt an ihre Fragen zu stellen. Matthews Antworten sind lang und oberflächlich und die Stimmung wird immer entspannter, denn man merkt, dass er tatsächlich nur ein normaler Mann ist. Trotzdem stottere ich noch leicht bei meinen Fragen und als Übersprungshandlung fange ich sogar an, ihn zu malen! Ich gucke zu Niclas rüber und er lächelt mir aufmunternd zu. Ich mache mir kaum Notizen, da seine Antworten wirklich lang sind und ich manche Sachen gar nicht verstehe. Es war geplant, dass jeder nur zwei fragen stellt, aber da wir noch etwas Zeit haben, machen wir noch eine dritte Runde.

Eine Frau fragt ihn, was er sich zaubern würde, wenn er ein Magier wäre (was für eine banale und langweilige Frage!) und ich warte nur darauf, dass er sich den Weltfrieden wünscht. Aber sein Hunger ist größer als sein Verlangen nach Frieden und er wünscht sich etwas zu essen (was für eine banale Antwort!). Zum Schluss gibt er noch Autogramme und lässt Fotos mit ihm machen mit einem eingefrorenem Lächeln. Eigentlich war er ziemlich nett und sympathisch, aber das muss er schließlich sein! Promis bzw. Schauspieler können sich nicht leisten unhöflich zu Interviewern zu sein und das weiß er. Trotzdem bin ich sehr froh, dass ich ihn treffen konnte, es war eine einzigartige Chance und mein Englisch hat nicht versagt. Alles in einem hat es super viel Spaß gemacht!

Weitere Informationen über "Harry Potter the Exhibition" unter: http://www.odysseum.de/

Quelle Text/Foto: © Karlotta von Bormann / Köln-InSight.TV

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