"LEBEN VOR DER VERFOLGUNG – ARMENIER IM OSMANISCHEN REICH, 1915" Fotoausstellung | Multimediashow | Konzertabend

leben vor der verfolgung photocredit historisches museum jerewan artrmx 2015"Ich erzählte dem Schweigen die Geschichte des Völkermords. Ich machte das Schweigen darauf aufmerksam, wie wichtig es sei, daß man offen darüber sprach. Ich sagte: jeder müsse es wissen! Denn wie sollte in Zukunft der Völkermord verhindert werden, wenn jeder behauptet, er habe nichts gewußt und habe auch nichts verhindert, weil er sich so was gar nicht vorstellen konnte. Ich sprach lange und ausführlich. Ich forderte nichts für mein Volk, und ich verlangte auch keine Bestrafung der Verfolger. Ich sagte: Nur das Schweigen möchte ich brechen." / Edgar Hilsenraths, Das Märchen vom letzten Gedanken.

In Gedenken an den 100 Jahre zurückliegenden Genozid an den Armeniern (1915-1916) zeigt der artrmx e.V. vom 28. Mai bis zum 6. Juni 2015 die fotografische Ausstellung „Leben vor der Verfolgung – Armenier im Osmanischen Reich, 1915".

artrmx e.V. präsentiert erstmalig Fotografien aus staatlichen und privaten Archiven in Köln und erinnert damit an einen Völkermord, dem mehr als eine Million Menschen zum Opfer fielen.
Der Kölner Kunstverein artrmx e.V. sowie der türkischstämmige Fotojournalist Guenay Ulutuncok zeichnen sich für das Projekt verantwortlich.

Leben vor der Verfolgung Armenier im Osmansichen Reich 1915 Emil Kuyumcuyan Photo Bihn NgoAm 5. Juni 2015 findet ein Konzert junger Musiker im Rahmenprogramm der Ausstellung statt.

PROGRAMM
Ausstellung: 28. Mai bis 6. Juni 2015
Vernissage: 28. Mai, 19 Uhr
Konzert: 5. Juni, 19 Uhr

Öffnungszeiten: täglich 15 bis 20 Uhr, sonntags geschlossen
Ort: Atelierzentrum Ehrenfeld, Hospeltstraße 69, 50825 Köln

VERNISSAGE: 28. MAI 19 UHR
Zur Vernissage der Ausstellung sprechen der türkischstämmige Schriftsteller Dogan Akhanli sowie der armenischstämmige Rechtsanwalt und Menschenrechtler Ilias Uyar.

DOGAN AKHANLI wurde 1957 in Şavşat geboren. Nach dreijähriger Inhaftierung in Istanbul floh er 1991 als politische Verfolgter nach Deutschland, wurde anschließend aus der Türkei ausgebürgert und erhielt 2001 die deutsche Staatsbürgerschaft.
Seit Mitte der 90er Jahre lebt er als Schriftsteller in Köln und setzt sich in seinen Romanen und Aufsätzen durchgehend für den wahrhaftigen Umgang mit historischer Gewalt ein.
Hauptinteresse seines zivilgesellschaftlichen Engagements gilt dem Gedenken an die Opfer des Völkermords an den Armeniern, zudem unterstützte er die Aufklärung des Mordes an dem Journalisten Hrant Dink (2007, Istanbul) und erinnert somit an dessen friedensstiftende Arbeit.
Seine Projekte zum Gedenken an die Genozide des 20. Jahrhunderts wurden unter anderem von der Bundesstiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" gefördert und er erhielt zuletzt 2014 für seinen Einsatz für die Menschenrechte in der Türkei die Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächnisgabe.

ILIAS KEVORK UYAR kam 1976 als Sohn einer armenischen Mutter und eines griechischen Vaters zur Welt und lebt seit seinem vierten Lebensjahr in Köln. Nach einem abgeschlossenen Jurastudium ist er nun als Rechtsanwalt und Menschenrechtler tätig, unterstütze unter anderem Dogan Akhanli während seiner Gefangennahme 2010 in der Türkei.
Zum Thema Erinnerungskultur engagiert sich Ilias Uyar nicht zuletzt als Politiker und als aktives Mitglied in der armenischen Gemeinschaft. Er tritt ein für die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern und versucht somit dem Leugnen der türkischen Regierung entgegen zu wirken.

KONZERT: 5. JUNI, 19 UHR
David Tonojan (Klavier) und Emil Kuyumcuyan (Percussions) spielen Werke von u.a. Piazzolla, Komitas, Gerassimez, Álvarez.

DAVID TONOJAN wurde in Moskau geboren. Er begann sein Klavierstudium 2006 in der Klasse von Prof. Catherine Vickers an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt am Main, welches er 2011 mit dem Diplom abschloss. Im Februar 2015 absolvierte er sein Masterstudium bei Prof. Kirill Gerstein und Prof. Shoshana Rudiakov an der staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart. David Tonojan gab Konzerte in mehreren Ländern Europas und in den USA, so u.a. im Bechstein-Centrum Frankfurt, in der Laeiszhalle Hamburg, im Mozartsaal der Alten Oper in Frankfurt, in der Katherine Brennan Hall in Dublin, im Beacon Theatre New York und im Cité International des Arts in Paris. Der junge Musiker gastierte bei zahlreichen Musikfestivals wie dem „piano+" im ZKM Karlsruhe, den Eutiner Schlossfestspielen und den Hermann Haake Stiftungskonzerten im Residenzschloss Ludwigsburg. Zusammen mit dem Geiger Cezar Salem gewann David Tonojan zuletzt 2013 beim Internationalen „Karl Adler Wettbewerb" den 1.Preis.

EMIL KUYUMCUYAN wurde in Istanbul geboren. Er begann seine musikalische Ausbildung 2004 zuerst an der Posaune am Staatlichen Konservatorium der Mimar Sinan Universität für Darstellende Künste in Istanbul. Zwei Jahre später bestand er die Aufnahmeprüfung für die Schlagzeugklasse von Herrn Mehmet Sökmen am selben Konservatorium. Seit 2010 studiert er bei Prof. Marta Klimasara an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Der junge Künstler arbeitete bereits mit namhaften Komponisten wie Pierre Boulez, Philippe Hurel, Bernhard Lang und Thierry de Mey an deren Werke. Emil Kuyumcuyan gewann zuletzt 2012 mit dem von ihm, Se Mi Hwang und Jessica Porter 2011 gegründeten "Talking-Drums Trio" den 3.Preis beim „International Percussion Competition Luxembourg" sowie als Solist 2014 den ersten Preis der „Stockholm International Music Competition".

VERANSTALTER - Der ARTRMX E.V. ist ein gemeinnütziger Kunstverein in Köln. Er wurde 2006 zur Förderung zeitgenössischer Kunst und außergewöhnlicher Ausstellungskonzepte gegründet. Seitdem ist der Verein fest in der Kulturlandschaft Kölns verankert. Mit seinen Ausstellungen und dem biennalen CityLeaks Urban Art Festival spricht er vor allem ein junges Publikum an und führt immer wieder Kunstneulinge und Interessenten an gesellschaftspolitische und sozialkritische Debatten mithilfe von Kunst und Kultur heran. 2013 gründete der artrmx e.V. das Atelierzentrum Ehrenfeld (AZE) mit insgesamt 11 Ateliers sowie einer großen Ausstellungshalle, wo im regelmäßigen Turnus Kunstausstellung und andere kulturelle Events stattfinden. www.artrmx.com

GUENAY ULUTUNCOK wurde 1954 in Istanbul geboren. Nach seinem Studium der Architektur und Tropen-Technologie in Köln begann er seine Tätigkeit als freier Fotojournalist. In seiner fotojournalistischen Arbeit fokussiert sich Uluntuncok auf die Reportage über politische und soziale Konflikte sowie kulturelle und ethnische Vielfalt. Guenay Ulutuncok ist Mitbegründer der Fotografenagentur "laif Photos & Reportagen". Seine fotojournalistischen Arbeiten fanden diverse Veröffentlichungen in deutschen und internationalen Magazinen und Bildbändern u.a. über die Nahostkrise, den Libanonkrieg, Afghanistan, den Zypernkonflikt, den Westsaharakrieg und über das südliche Afrika. Heute lebt er als freier Fotojournalist und Herausgeber in Köln.

MANUEL GOGOS ist promovierter Literaturwissenschaftler und freier Feature-Autor, in seiner "Agentur für geistige Gastarbeit" arbeitet er zugleich als freier Kurator und kuratorischer Berater. Im Rahmen der Ausstellung präsentiert Manuel Gogos eine Soundinstallation, die O-Töne der dritten Generation armenischer Nachkommen mit der Musik des Komponisten Vardapet Komitas dicht verwebt. Der Zuhörer begibt sich auf eine akustische Spurensuche durch Ostanatolien, das Stammland der Armenier, und bekommt Einblicke in alte armenische Familienüberlieferungen angesichts des Völkermords vor 100 Jahren.

Die Ausstellung „Leben vor der Verfolgung – Armenier im Osmanischen Reich, 1915" wird gefördert vom Dezernat für Kunst und Kultur der Stadt Köln. Sie wird darüber hinaus freundlich unterstützt vom Historischen Museum Jerewan, Deutsch-Armenischen Studentenclub HAIK e. V., AGBU-HAIK Office in Frankfurt am Main, dem Repatriaten Verein Hadjin, Fine Art Digital und dem Klavierhaus Schoke

Quelle: Iren Tonoian // artrmx e.V.

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