Katja Zundel von Köln-InSight.TV im Gespräch mit Frau Professor Dr. Petra Sophia Zimmermann

koelnkalender2019Liebe Frau Dr. Zimmermann, Sie sind Professorin der Kunstgeschichte an der Technischen Hochschule in Köln, im Fachbereich Architektur. Wie kamen Sie zu dieser Profession, gab es entscheidende Eindrücke oder Erlebnisse für Ihre Leidenschaft zur Kunstgeschichte?

Solange ich zurückdenken kann, hatte ich Freude an der Kunst, und ich kann mich tatsächlich noch sehr lebendig an meine erste Reise nach Rom mit meinen Eltern im Alter von fünf Jahren erinnern – an meine Faszination in der Lateransbasilika und auf der Heiligen Stiege. Die Entscheidung für die Kunstgeschichte ging aber sehr viel später einher mit dem Bewusstwerden, dass in mir keine Künstlerin steckt, sondern dass meine Kreativität und Phantasie besser über den Kopf, also analytisch eben für die Kunst einzusetzen sind. Das Gucken, das Sich-Hinein-Denken und Nachvollziehen der komplexen Entstehungsbedingungen ist jedoch nur die eine Seite. Meine Aufgabe sehe ich vielmehr in der Vermittlung, also darin, Aufmerksamkeit und ein bereicherndes Verständnis für Artefakte zu wecken – unabhängig davon, ob es ein kleines Kunstwerk oder ein komplexer Stadtzusammenhang ist.

Wie schätzen Sie die aktuelle Akzeptanz für Belange der Kultur in unserer Gesellschaft ein? Was gäbe es zu tun?

Das Bewusstsein für den Wert der Kultur ist Voraussetzung für den pfleglichen Umgang damit. Ich beziehe Ihre Frage einmal konkret auf „unsere Gesellschaft“ von Köln: Es ist für mich immer wieder erstaunlich und begeisternd, wie groß gerade in Köln das Interesse an kulturellen Themen ist. Es gibt wohl keine Veranstaltung, die nicht rege besucht wird und, wenn ich beispielsweise an einem Denkmaltag eine Führung durch den Volksgarten mache und das noch bei starkem Gewitterregen (wie geschehen), findet sich eine interessierte Gruppe mit einer Vielzahl nicht-enden-wollender Fragen. In Köln ist also ein Nährboden für die Kultur gegeben, der auch mit hohem Anspruch weiter gepflegt zu werden verdient. In diesem Sinne wäre es sicher gut, wenn die Stadt Köln die sanierungsbedürftigen und personell unterbesetzten Museen besserstellt.

Dr. Petra Sophia ZimmermannFrau Zimmermann, Sie sind zudem Autorin, eines Ihrer Formate ist der erfreulich informative Abreißkalender.
Nun erscheint Ihr Kölner Abreißkalender bereits im 13.Jahr. Mögen Sie uns Ihr Projekt und Anliegen hierzu skizzieren?

Aus einer zunächst „fixen Idee“ mit dem Verleger Hejo Emons habe ich 2007 den Kölner Abreißkalender geschrieben. Ich habe schon beim ersten Mal versucht, kaleidoskopartig viele Facetten der immerhin ältesten deutschen Metropole aufleuchten zu lassen – von historischen Ereignissen über besondere Menschen, die hier gepflegten Bräuche, die kölsche Sprache, (natürlich) Bau- und Kunstwerke bis hin zu aktuellen Themen. Jedes Jahr war es eine andere Mischung, und in den bisherigen Erscheinungsjahren hat der Kalender immer ein hohes Interesse gefunden. Das freut mich sehr und motiviert mich, weiterzumachen und mir wieder etwas Neues einfallen zu lassen.

Wie sehen Ihre Wunschpläne für die nächsten 5 Jahre aus?

5 Jahre, das ist für mich schon langfristig gedacht ... da wünsche ich mir wohl, meine Kraft und Überzeugung weiterhin übergeordnet einsetzen zu können. Ich bin immer auf der Suche und habe Ideen für neue Aufgaben und Projekte. Was meine „Wunschplanung“ (ein schönes Wort) für das nächste Jahr betrifft: da möchte ich einmal länger in meiner zweiten Heimat Italien sein, wie zuletzt für meinen Führer „111 Orte am Gardasee und in Verona, die man gesehen haben muss“, auch im Emons Verlag erschienen. Die Zeit möchte ich gerne für das Schreiben nutzen und dies aus einer subjektiveren Sicht.

Liebe Frau Petra Sophia Zimmermann, haben Sie Dank***

 

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