Bedeutende Neuerwerbung – die großformatige Arbeit Katze (1993) von Michel Majerus ist nun erstmalig im Museum Ludwig zu sehen

die katzeMit Unterstützung der Peter und Irene Ludwig Stiftung konnte erstmalig ein Werk von Michel Majerus für die Sammlung des Museum Ludwig erworben werden. Das großformatige, aus mehreren Panelen zusammengestellte Bild entstammt aus dem Nachlass des Künstlers und wurde 2017 angekauft. Es ist für Besucher*innen ab sofort im DC-Saal im Museum Ludwig zu sehen. Der bereits mit 35 Jahren bei einem Flugzeugunglück verstorbene Künstler Michel Majerus (1967–2002) hat in seinem kurzen Leben ein beeindruckend komplexes malerisches Werk geschaffen.

Das monumentale, annähernd 10 Meter breite und über 7 Meter hohe Bild Katze gehört zu den bedeutenden Frühwerken des Künstlers. Das Motiv zeigt Comicfiguren aus der Kinderliteratur und der Werbung bei einer Nikolausbescherung. Die Figuren aus den Bussi-Bär-Geschichten und die Haribo-Katze sind in ihrer Formatgröße überdimensional. Auffällig sind die Farbspuren und irritierenden Fehlstellen, die gegen die dargestellte heile Welt von glänzender Schokolade und Zuckerguss arbeiten, indem sie auf den Produktionsprozess verweisen.
Das Werk wurde in den großen Einzelausstellungen des Künstlers präsentiert unter anderem in der Kunsthalle Basel 1996, am Kunsthaus Graz 2005 und zuletzt 2005 in den Deichtorhallen in Hamburg.

Michel Majerus studierte von 1986 bis 1992 Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Nach dem Studium zog er nach Berlin, wo 1993 auch das großformatige Gemälde entstand. Majerus hielt sich jedoch immer wieder auch in Köln auf. Das Museum Ludwig war mit seiner Architektur und Sammlung ein wichtiger Referenzort für ihn. Besonders der große Oberlichtsaal – der DC-Saal – interessierte ihn zu einem Zeitpunkt als er nach den dort ausgestellten Gemälden der „Malerfürsten“ Georg Baselitz, Markus Lüpertz, Per Kirkeby und A.R. Penck, „Heldensaal“ genannt wurde. Katze ist Majerus‘ Antwort auf die monumentale Architektur und der expressiven Malerei dieser Zeit.

Gleichzeitig knüpfen seine Bilder an die neue sogenannte Wilde Malerei der 1980er Jahre an bei gleichzeitigem Rückbezug auf die Pop Art – nun aber mit dem Motivfundus der digitalen Medien um 1990. Mit genauem Blick wählte er diejenigen Motive und Objekte aus der Alltags- und Konsumwelt sowie aus der Game Culture und Jugendkultur, die für die mediale Umbruchszeit kennzeichnend waren.

Direktor Yilmaz Dziewior: „Für mich ist Majerus‘ Katze eine überzeugende und provokante Antwort auf den Gestus der Neuen Wilden aber auch auf die monumentale Architektur des DC-Saals. Indem Majerus seine Malerei gezielt in den Raum erweitert, wird die immersive Malerei der Pop Art konsequent fortgeführt. Es freut mich ganz außerordentlich, dass es uns gelungen ist, den Wunsch von Majerus 25 Jahre später zu erfüllen. Sein damals vielleicht von einigen aufgrund seiner noch jungen Karriere als vermessen angesehenes Ansinnen – nämlich dieses Bild im großen Saal unseres Museums zu positionieren – konnten wir somit im Nachhinein erfüllen. Dadurch konnten wir unsere Sammlung um ein Hauptwerk des Künstlers erweitern.“

Bildcredit: Installationsansicht Michel Majerus, Katze, 1993, Museum Ludwig, Köln 2018 Â© Michel Majerus Estate, 2018, Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln / Jonas Klein
Quelle: www.museum-ludwig.de

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