Kriegsverbrechen des Islamischen Staats im Irak: Politik der verbrannten Erde gegen Jesiden

amnesty logoTausendfachen Mord, Folter und Versklavung hat der so genannte Islamische Staat (IS) am Volk der Jesiden verübt. In einem neuen Bericht dokumentiert Amnesty International, wie der IS die Lebensgrundlage der Jesiden – Ackerland, Brunnen und Bewässerungsanlagen – gezielt zerstörte, was eine Rückkehr der Vertriebenen bis heute unmöglich macht.

BERLIN, 12.12.2018 – Ein Jahr nachdem die irakische Regierung den militärischen Sieg über den sogenannten Islamischen Staat (IS) erklärte, beleuchtet Amnesty International im Bericht „Dead Land: Islamic State’s Deliberate Destruction of Iraq’s Farmland“, wie der IS durch die Zerstörung und Vergiftung von Brunnen und Bewässerungsanlagen, die Vernichtung von Ackerland und Obstgärten, den Diebstahl von Vieh und Maschinen sowie das Verminen ganzer Areale die Lebensgrundlagen der vertriebenen jesidischen Bevölkerung vernichtete.

Brunnen wurden zum Beispiel zugeschüttet oder durch Öl vergiftet, Pumpen und Bewässerungssysteme zerstört. Diese Strategie der verbrannten Erde war Bestandteil des Vernichtungsfeldzugs des IS gegen die Jesiden im Nordirak 2014, als Männer und Jungen ermordet und Tausende von Frauen und Kindern missbraucht und in die Sklaverei gezwungen wurden. Die systematische Zerstörung der landwirtschaftlichen Lebensgrundlagen – ein Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit – macht eine Rückkehr vieler Überlebender, die damals in die Sinjar-Berge im Nord-Irak flohen, bis heute unmöglich.

Die Bilanz des Konflikts zwischen der irakischen Regierung und dem IS ist nicht nur im Gebiet um die Sinjar-Berge verheerend: So ist die landwirtschaftliche Produktion des Irak heute geschätzte 40 Prozent geringer als 2014. Von ehemals zwei Drittel der Bauern können heute nur noch rund 20 Prozent ihre Felder bewässern. Die Zerstörungen im ländlichen Raum sind ebenso weitreichend wie die in Städten wie Mossul. Beim Wiederaufbau wurde die ländliche Bevölkerung bislang aber weitgehend sich selbst überlassen.
Amnesty International fordert die irakische Regierung auf, sich im Rahmen des 2018 verabschiedeten Wiederaufbauplans vermehrt auch um den ländlichen Raum zu kümmern. Die systematische Vernichtung der dortigen Lebensgrundlagen durch den IS muss in die Berichte des 2017 ins Leben gerufenen UNO-Untersuchungsteams zu den Kriegsverbrechen im Irak einfließen.

Quelle: www.amnesty.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku

Land.schafft.Demokratie – Bibliotheken


bPb LogoBundeszentrale für politische Bildung/bpb und Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv) fördern nach erfolgreicher Pilotphase 15 weitere Bibliotheken in ländlichen Räumen 

Bibliotheken sind zentrale Orte des Austauschs und des demokratischen Diskurs...


weiterlesen...

Diskussion zur Europawahl: Auswirkungen


bPb LogoPodiumsdiskussion im bpb:medienzentrum Bonn // 7. Mai 2024 um 18 Uhr // Kostenfreie Anmeldung unter www.bpb.de/546885 

Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veranstaltet die Podiumsdiskussion "Umwelt unter Druck – Wie ein Rechtsruck bei de...


weiterlesen...

27.& 28.04.2024 „NaturHeiltage &


banner messe b gladbach 2024In der heutigen Zeit bleiben die spirituelle Erfahrung und wertvolles esoterisches Wissen oft auf der Strecke – Ängste, Stress, Überforderung, Hilflosigkeit, Lieblosigkeit, Mobbing, Depressionen, Krankheit, Verlust, Verletztheit und persönliches L...


weiterlesen...

Geißbock Hennes IX. zu Gast bei


270426 Eröffnung Wiessgarten Maybach Geißbock Hennes IX    Foto P. Brohl honorarfreiKöln, 29. April 2024 – Im Herzen von Köln eröffnete das Maybach den ersten Wiessgarten. Das Areal im Innenhof des Kultlokals gehört zu den größten Biergärten in Köln und ist eine grüne Oase mitten in der Stadt. 

Im Mittelpunkt steht das Wiess, das...


weiterlesen...

„Studieren probieren“: Schnuppertage an


Schnuppertage Alanus Hochschule c Nola Bunke„Studieren probieren“: Unter diesem Motto lädt die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft vom 21. bis 24. Mai 2024 Studieninteressierte nach Alfter bei Bonn ein. Im Rahmen der Schnuppertage können sie in Seminare, Vorlesungen, Workshops und ...


weiterlesen...

17.05.2024 Frau Wu und Andere Im Fort


IMG 20240311 WA0000Am 17. Mai wird in einem Kölner Fort, dem Fort Paul der Südstadt, gelegen im Volksgarten, eine Gruppenausstellung zu sehen sein, deren besonderes Juwel eine chinesische Künstlerin ist, die vorwiegend mit Wasser arbeitet. Gemeint ist Jiaying Wu, au...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.