Venezuela: Verbrechen gegen die Menschlichkeit – Internationale Gemeinschaft muss reagieren

D6iz5miWsAAi kIDie Sicherheitskräfte in Venezuela sind für außergerichtliche Hinrichtungen, willkürliche Verhaftungen sowie Todesfälle und Verletzungen verantwortlich. Bei diesen Fällen exzessiver Gewaltanwendung im Rahmen einer systematischen Repressionspolitik der Regierung von Nicolás Maduro könnte es sich um Verbrechen gegen die Menschlichkeit handeln. Dies stellt Amnesty International in einem heute veröffentlichten Bericht fest.

BERLIN, 15.04.2019 – Amnesty International veröffentlicht heute den Bericht „Hunger for Justice: Crimes against humanity in Venezuela“, der eindrücklich belegt, dass im Januar 2019 in nahezu allen Landesteilen Menschenrechtsverletzungen durch Sicherheitskräfte begangen wurden. Die dokumentierten Fälle waren Teil eines geplanten, von den Sicherheitskräften durchgeführten Angriffs auf tatsächliche oder vermeintliche Oppositionelle, insbesondere aus verarmten Gebieten. Ziel der Angriffe war es, sie zum Schweigen zu bringen oder zu eliminieren.

Behörden auf höchster Ebene, auch Nicolás Maduro, wussten von diesen schweren Übergriffen und haben keine Maßnahmen ergriffen, um sie zu verhindern oder zu untersuchen. Amnesty International ist daher der Ansicht, dass die Verschleierung Teil der Repressionspolitik ist.

„Seit Jahren unterdrückt die Regierung von Nicolás Maduro systematisch Menschen, die gegen die Regierung protestieren – und das mit größter Brutalität. Dafür muss sie von der internationalen Gemeinschaft juristisch zur Rechenschaft gezogen werden“, fordert Maja Liebing, Expertin für die Region Amerikas bei Amnesty International in Deutschland.

Amnesty fordert Aufklärung der Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Amnesty International geht davon aus, dass die venezolanischen Behörden Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben. Art der Durchführung, die Zahl der Opfer, Zeitpunkt und Ort der Übergriffe, das Ausmaß der Koordination durch die Sicherheitskräfte sowie ähnliche dokumentierte Vorfälle in den Jahren 2014 sprechen für diese Annahme.

Die Verantwortlichen müssen sich dafür vor einem unabhängigen und unparteiischen Justizgremium verantworten. Amnesty International empfiehlt, dass der UN-Menschenrechtsrat auf seinen nächsten Sitzungen im Juni und Juli 2019 eine Untersuchungskommission für Venezuela einsetzt. Amnesty International empfiehlt außerdem die Anwendung des Weltrechtsprinzips durch Länder mit entsprechenden Gesetzen, die wegen der Lage in Venezuela aktiv werden wollen. Auch die Anklagebehörde des Internationalen Strafgerichtshofs, die Anfang 2018 mit einer Voruntersuchung zu Venezuela begonnen hat, sollte die jetzt veröffentlichten Ereignisse berücksichtigen.

Die gravierende Verschlechterung der Lebensbedingungen und die systematischen Verletzungen der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte betreffen nach wie vor die Mehrheit der Bevölkerung in Venezuela und haben mehr als 3,7 Millionen Menschen zur Flucht aus dem Land gezwungen. Mindestens 3 Millionen Menschen befinden sich in anderen lateinamerikanischen oder karibischen Ländern, viele benötigen internationalen Schutz.

47 erschossene Personen, elf außergerichtliche Hinrichtungen, 900 willkürliche Festnahmen

Während einer Untersuchungsmission hat Amnesty International im Februar dieses Jahres Dutzende von Opfern schwerer Menschenrechtsverletzungen befragt. Es geht hauptsächlich um Vorfälle zwischen dem 21. und 25. Januar 2019 – einer Zeit, in der es im ganzen Land zu Massenprotesten gegen die Regierung von Nicolás Maduro kam.

Zwischen dem 21. und dem 25. Januar 2019 wurden in zwölf der 23 Bundesstaaten Venezuelas mindestens 47 Personen bei Protesten erschossen. Mindestens 33 dieser Personen wurden durch Sicherheitskräfte der bundestaatlichen Behörden getötet. Drittparteien töteten weitere sechs Personen, die während der Demonstrationen mit Zustimmung der Behörden handelten. In elf Fällen handelte es sich um außergerichtliche Hinrichtungen, von denen Amnesty International in dem Bericht sechs ausführlich dokumentiert.

In diesen fünf Tagen wurden mehr als 900 Personen in nahezu allen Bundesstaaten des Landes willkürlich festgenommen. Zu den Inhaftierten gehörten auch Kinder und Teenager. Schätzungen zufolge wurden etwa 770 Personen an nur einem Tag inhaftiert, und zwar am 23. Januar, dem Tag, an dem es in ganz Venezuela zu Protesten kam.

Zwischen 2015 und 2017 hat Amnesty mehr als 8.000 außergerichtliche Hinrichtungen dokumentiert, die durch Sicherheitskräfte begangen wurden.

Quelle: www.amnesty.de
Foto: Amnesty Deutschland - ‏Ein neuer #Amnesty-Bericht weist auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit in #Venezuela hin. Die Regierung von @NicolasMaduro ist verantwortlich für außergerichtliche Hinrichtungen, Verhaftungen sowie Todesfälle. http://amn.st/6014EisZ0

 

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Kunst und Kultur

Kunst kaufen und helfen!


solidArt plakatDie von Studierenden der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft organisierte Benefizausstellung „solidArt“ geht in die dritte Runde: Nach den erfolgreichen Ausgaben in den vergangenen zwei Jahren, stellt die „Fabrik 45“ vom 15. bis 18. Mai 2...


weiterlesen...

Atemberaubender Saisonauftakt der NIGHT


Luc Ackermann NOTJ Munchen 2024 3N3A1383 webÜber 9.000 Besucher in der Olympiahalle München erlebten am Samstag ein Extremsportspektakel par excellence. Vor ausverkaufter Kulisse feierte die NIGHT of the JUMPs den gigantischen Auftakt in die Saison 2024. Mit dabei die beiden FMX Weltmeister...


weiterlesen...

12.04.- 15.04.2024 ORBIT – Festival für


orbit festivalUnter der künstlerischen Leitung von Christina C. Messner und Sandra Reitmayer widmet sich ORBIT dem aktuellen Musiktheater in all seinen Formen und Farben. ORBIT steht für ein Genre, das die unterschiedlichen Sparten – Musik, Theater, Literatur, ...


weiterlesen...

ANGA COM 2024: Jetzt anmelden für nur


  • csm ANGA COM 2024 9f5665d3deKongressmesse für Breitband, Fernsehen & Online vom 14. bis 16. Mai 2024 in Köln
  • Jetzt online: Programm der Innovation Stage in Halle 7 mit freiem Zugang für alle Besucher
  • Panels von Accenture, Egon Zehnder und des VATM für alle Messebesucher zugä...

  • weiterlesen...

    Esports World Cup mit Rekord-Preisgeld


    Life Changing Prize Money 1920x1080Das höchste Preisgeld in der Geschichte des E-Sports ist richtungsweisend für das anstehende Turnier im Sommer und unterstreicht ein globales, umfassendes Engagement für die Zukunft des kompetitiven Gamings

     Innovatives Format zur Krönung eines sp...


    weiterlesen...

    Weltkriegsbombe am Rheinufer in


    stadt Koeln LogoZehn-Zentner-Bombe muss noch heute entschärft werden

    Bei Baggerarbeiten im Rhein ist am heutigen Mittwochvormittag, 3. April 2024, im Bereich des Kennedy-Ufers in Köln-Deutz, ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Es hand...


    weiterlesen...
    @2022 lebeART / MC-proMedia
    toTop

    Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.