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08.März 2014 - "Fukushima überall? Stoppt den Wahnsinn!"Landesweite Demonstration in Jülich

fukushimaAm 11.März 2014 jährt sich der Beginn der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima zum dritten Mal und die Lage ist noch immer nicht unter Kontrolle: Niemand weiß, wo der hochradioaktive Brennstoff der Reaktorblöcke 1 -3 ist, wie weit er sich in den umgebenden Untergrund gefressen hat. An eine Bergung ist nicht zu denken. Auch das Abklingbecken des nach Wasserstoffexplosionen stark zerstörten Reaktors 4 ist nach wie vor ein unkalkulierbares Risiko.

Tausende Menschen verloren ihre Heimat und werden noch jahrzehntelang unter den Folgen leiden. Ihrer wollen wir gedenken und mahnen: Stoppt den Wahnsinn!

Jülich und das Entsorgungsfiasko des dort havarierten Kugelhaufen-Reaktors ist ein mahnendes Beispiel für den Irr- und Wahnsinn und die völlig ungelösten Probleme der Atomkraft: 1978 wäre es nach einem unkontrollierten Wassereinbruch fast zum GAU gekommen. Dadurch kam es zu einer umfangreichen radioaktiven Verseuchung des Erdreichs und des Grundwassers. Das ganze Ausmaß wurde erst Jahre später bekannt, denn der sog. „Kugelhaufen-Reaktor“ sollte zerlegt und „entsorgt“ werden. Diese „Entsorgung“ verzögert sich noch heute und bereitet offenbar zunehmend Probleme. Bisherige Kosten für den Rückbau der Anlage über 700 Mio. Euro, aber noch unsere Kinder und Enkel werden für das Atom-IAbenteuer AVR Jülich zahlen müssen. Zudem lagern in Jülich 152 Castorbehälter mit Atommüll, die möglicherweise in die USA gebracht werden sollen. Die Anti-IAtomkraft-IBewegung lehnt dies ab.

Wir fordern ein Zwischenlager nach neuestem Stand, um unnötige, gefährliche Transporte zu verhindern. Bis heute gibt es weltweit kein Endlager. Daher fordern wir die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen, damit den sofortigen Stopp weiterer Atommüll-Produktion. Schluss mit weiterer Reaktorentwicklung in Jülich. Stattdessen Forschungs-I und Entwicklungsarbeit mit dem Ziel der Schadensbegrenzung, wo dies noch möglich ist. Ebenso fordern wir die Stilllegung der UAA in Gronau und Almelo, mit deren angereichertem Uran Atomkraftwerke in aller Welt betrieben werden statt den Verkauf von Urenco und damit Zentrifugen- Technik und potentieller Atomwaffen-Technologie. Stattdessen fordern wir eine sozialverträgliche, wirklich effektive, konsequente Energiewende, die den Namen verdient: Nein zu Fracking, weg von Atom- und dem Klima-Killer Kohle-Kraft, hin zu einer dezentralen Energieversorgung

Fukushima überall? - Stoppt den Wahnsinn! Auf nach Jülich am 8.März 2014 zur landesweiten Demo!

Demoablauf
- 11:30 Fahrradcorso - Veranstalter Attac Inde-Rur Bahnhof Forschungszentrum der Rurtalbahn: Treffpunkt für Fahrradfahrer/innen zur Umrundung des FZ-Geländes mit Blick auf den Strahlenklotz im Walde (AVR)
- 13:00 Auftaktkundgebung Walramplatz (Turmstraße), Reden und Musik (u.a. Klaus der Geiger) zum Gedenken an Fukushima und zum Atomaustiegsgerede und der Wirklichkeit.
- 13:40 Demonstration durch die Stadt - lasst euch was einfallen, seid kreativ!
- 14:20 Abschlußkundgebung auf dem Schloßplatz, Hauptredner zum Jülicher Atomdebakel Dr. Rainer Moormann, ehemaliger FZJ-Mitarbeiter, weitere Reden aus Gronau (Urananreicherung), Duisburg (Atommülllagerung und Konditionierung), den Niederlanden: (Urencoverkauf und Situation im AKW Borssele in Zeeland), Belgien (Risse in den AKWs Tihange2 und Doel3), und nicht zuletzt von den Hambacher Forst-AktivistInnen, da die Kohle als Energieform auch bekämpft werden muss.

Dazwischen Musik- und Kabarettbeiträge zum Thema (u.a. Klaus der Geiger).

Veranstalter: Anti-Atom Landeskonferenz NRW | StopWestcastor | BBU

www.fukushima-jahrestag.de

www.westcastor.de