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"Köln spart CO2"

Gentleman 00B2141Erst kürzlich hat der Weltklimarat den dritten Teil des Klimaberichts veröffentlicht: Es geschieht zu wenig, um den gerade noch verträglichen Temperaturanstieg von durchschnittlich 2°C einzuhalten.

Und was passiert in Köln?

Die Klimaschutzkampagne „Köln spart CO2“, die im November 2013 mit einem neuen Ansatz zur CO2-Bilanzierung startete, zog anlässlich der Pressekonferenz am 28.04.2014 eine erste Bilanz und setzt sich ein ambitioniertes Ziel:

Einsparungen in Höhe von 500.000 kg CO2 pro Jahr sollen bis Ende September 2014 auf der Website von „Köln-spart-CO2“ mitgeteilt werden!

Hausherr Stephan Anemüller, Pressesprecher der KVB, begrüßte die Gäste der Pressekonferenz und übergab die Leitung an den Moderator und Journalisten Stefan Kreutzberger.

Dieser stellte die Gäste der Pressekonferenz vor: Roland Pareik, Projektleiter von „Köln spart CO2“, Birgit Schierbaum, Verantwortliche für Marketing und PR, Janine Steeger, RTL-Explosiv-Moderatorin und Vertreterin der prominenten Unterstützer der Klimaschutzkampagne sowie Stephan Anemüller, dem er zudem für die Gastfreundschaft dankte.

Birgit Schierbaum teilte zunächst mit, dass seit November 2013 bereits über 22.200 Kölner die Website besucht haben. Diese konnten sich über CO2-Einsparmöglichkeiten informieren und sich die Beiträger der anderen Nutzer ansehen. Über 380 Kölner haben sich seitdem registriert und eigene CO2-Einsparbeiträge mitgeteilt.

Von der Alternative, Beiträge als Gast mitzuteilen, machten nur wenige Kölner Gebrauch. Dies liege, so Schierbaum, unter anderem daran, dass registrierte Nutzer in den Genuss eines eigenen Log-In-Bereichs kommen, wo sie Bilder hochladen und Kommentare auf ihre Beiträge einsehen können. Außerdem dürfen registrierte Nutzer selbst Kommentare zu fremden Beiträgen abgeben und haben Chancen auf den Hauptgewinn der im September stattfindenden Verlosung.

Insgesamt kamen seit November über 700 individuelle CO2-Einsparbeiträge zusammen, die sich auf fünf Themenbereiche verteilen: Spitzenreiter mit 276 Beiträgen und einem Anteil von über 40 Prozent ist der Bereich Verkehr. Am häufigsten wurde das Umsteigen vom Auto auf die Bahn oder aufs Fahrrad genannt, weiterhin Carsharing und die Bildung von Fahrgemeinschaften, vorausschauendes und energiesparendes Fahren sowie die Vermeidung oder Kompensation von Flugreisen. Allein dieser Themenbereich trug mit 50 Prozent zu der eingesparten CO2-Menge bei, die auf www.Koeln-spart-CO2.de kommuniziert wurde.

Der Bereich Wohnen folgte mit 185 Beiträgen. Hier flossen vor allem Beiträge ein, die das Heizen und energieeffiziente Haushaltsgeräte betreffen. Auch Stromsparen durch Vermeidung von Standby wurde häufig genannt.

Das Themengebiet Ernährung lag mit 103 Beiträgen auf Platz Drei. Hier ging es häufig um CO2-Ersparnis durch Fleischverzicht sowie regionale und saisonale Ernährung. Auch Lebensmittelretten und –teilen wurde als probates Mittel zum CO2-Sparen genannt.

65 Beiträge wurden dem Bereich Konsum zugeordnet. Hierzu gehörte unter anderem die Wiederverwertung von Kleidung, Verpackung und Möbeln.

Auf die Bedeutung des Verkehrs angesprochen, erklärte Stephan Anemüller, dass die Anzahl der Abo-Kunden im letzten Jahr erneut zugenommen hat. Indem sie vom Auto auf die Bahn umsteigen, tragen die KVB-Kunden zum CO2-Sparen und damit zum praktizierten Klimaschutz bei.

J Steeger 00B9046Fürs Klima: Prominente Kölner änderten ihr Verhalten

Moderator Stefan Kreutzberger nahm den Faden auf und fragte Janine Steeger, Moderatorin bei RTL-Explosiv, nach ihren Erfahrungen. Warum unterstützt sie „Köln spart CO2“ und was tut sie persönlich, um CO2 einzusparen und etwas fürs Klima zu tun? Janine Steeger, die die Klimaschutzkampagne „Köln spart CO2“ seit etwa einem Monat unterstützt, berichtete, dass sie bereits seit einiger Zeit sehr bewusst mit dem Thema CO2-Sparen und Klimaschutz umgeht. So verzichte sie auf Kurzstreckenflüge und nehme so oft wie möglich die Bahn oder das Fahrrad, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Außerdem habe sie ihren Fleischkonsum reduziert und beziehe Strom von einem echten Ökostrom-Anbieter. Das Thema sei ihr persönlich sehr wichtig und sie empfände es als eine gute Sache, dass jeder mitmache, denn „schließlich macht Kleinvieh auch Mist“, so Steeger. Allein durch die zuvor genannten Veränderungen ihres Alltags spart die Moderatorin insgesamt 2.000 kg CO2 pro Jahr ein. An „Köln spart CO2“ gefalle ihr vor allem, dass die Kampagne einen spielerischen und lockeren Charakter habe. Das Thema komme nicht verkrampf rüber, wie es bei ähnlichen Kampagnen zum Klimaschutz oft der Fall sei.

Ein weiterer, international bekannter Unterstützer der Klimaschutzkampagne ist der Reggea-Musiker Gentleman. Sein Beitrag zum Klimaschutz ist der komplette Verzicht auf Fleisch in seiner Ernährung. Damit spart er jedes Jahr 430 kg CO2 ein.

Neues Verfahren zur CO2-Bilanzierung

Die Nutzer ordneten ihrem Beitrag ein entsprechendes CO2-Äquivalent zu, das zusätzlich von der Redaktion noch einmal überprüft wurde. Dieses Verfahren zur CO2-Bilanzierung wurde erfolgreich erprobt und etabliert. Bis Ende April kam so eine Einsparsumme von 233.550 kg CO2 pro Jahr zusammen.

Dies eröffne laut Roland Pareik eine Reihe neuer Möglichkeiten zur Aktivierung der Verbraucher: So könne das Beitragseingabemodul z.B. als Ergänzung für den bundesweiten CO2-Rechner eingesetzt werden. Die Verortung der Beiträge ermögliche Klimaschutz-Wettbewerbe zwischen Stadtteilen oder auch ganzen Regionen.

Bürgerbeteiligung ist noch ausbaufähig  Bislang gut 700 Beiträge – das ist für einen Millionenstadt wie Köln noch steigerungsfähig. Mit der Zielmarke von 500.000 kg CO2 pro Jahr soll die eingesparte CO2-Menge bis Ende September mehr als verdoppelt werden. Ein ambitioniertes Ziel!

Dabei gibt es gleich einige Gründe, warum es sich lohnt, bei „Köln spart CO2“ mitzumachen:

•Die Beteiligung bei „Köln spart CO2“ stärkt den Klimaschutz in Köln und signalisiert den Verantwortlichen, dass Klimaschutz in Köln notwendig ist. Anstelle der „Ohnmacht des Einzelnen“ tritt die „Kraft der Vielen“.

•Jeder Beitrag, jeder Kommentar und jedes Bild bereichert „Köln spart CO2“. Gemeinsam entsteht eine bislang einzigartige Wissens-Datenbank zum Klimaschutz, auf der sich Besucher gezielt, alltagsnah und unterhaltsam informieren können.

•Die Nutzer erhalten zu jedem ihrer Beiträge eine aufschlussreiche Rückmeldung über deren Wirkung. Neben dem Vergleich mit anderen Beiträgen gibt der CO2-Wert wichtige Hinweise zur Kosteneinsparung und zum Aufwand/Nutzen-Verhältnis.

•Mit der Eingabe und Zuordnung ihres Beitrages werden die Nutzer zu weiteren Einsparbeiträge aus den Bereichen (Wohnen, Verkehr, Ernährung, Konsum, etc.) angeregt.

Foto: Janine Steeger / Gentleman (Bildrechte Ben Knabe)