Geschrieben am . Veröffentlicht in Kunst und Kultur in Köln.

Noch bis zum 06.06.2014 - FULL YEAH! @ 30works - Einzelausstellung mit dem Künstler Jörg Döring

Full Yeah 300 x 400In die sprichwörtlich Vollen geht Jörg Döring mit seiner mittlerweile fünften Soloausstellung bei 30works: „FULL YEAH!“ definiert dabei nicht nur einen neuen Jahresabschnitt im Schaffensprozess des Düsseldorfer Künstlers, sondern dokumentiert vielmehr die volle Bandbreite seiner Kreativität. Wozu auch die Ölmalerei gehört, der sich Jörg Döring in dieser Ausstellung wieder verstärkt zuwendet.

Wie bei seinen Collagen und Serigraphien eröffnen die großformatigen Ölarbeiten dank des komplexen Spiels mit Materialität und diversen Techniken ein Spannungsfeld, innerhalb dessen keine Kategorisierungen mehr möglich erscheinen. Mal grob und pastös, ja fast buttrig aufgetragen, mal zersetzt und patiniert, dann wieder hauchfein und fotorealistisch anmutend: Jörg Döring lotet das Material in all seinen Möglichkeiten aus und zeigt intensive Arbeiten, deren Sujets von Pink Panther, den er in Orange interpretiert und so in der Rezeption neu besetzt, bis hin zu Jean-Michel Basquiat reichen. Und dabei sogar in effektvollen, virtuos schattierten Schwarz-Weiß Bildern die Porträtkunst alter Meister zitieren.Damit entzieht JD sich gewohnt jeglicher Einordnung in ein bestimmtes Genre und überrascht einmal mehr mit Werken, die trotz manch vertrauter Sujets immer wieder neu und eigenständig anmuten – und dabei doch stets unverwechselbar bleiben. „Mir geht es darum, Material so zu verwenden, dass es eine eigene, neue Sprache und Aura entwickelt. “, sagt Jörg Döring.

Materialität als Erzählform Diesen Ansatz verfolgt er auch bei seinen aktuellen Collagen, die erstmals in der „FULL YEAH!“ Ausstellung gezeigt werden, konsequent weiter. So verfügen die Werke - fernab der reinen Motivik - mit ihren mehrlagigen Schichten, den oftmals wie zerrissen erscheinenden Oberflächen und ihrer unorthodoxen, geradezu zufällig erscheinenden Kombination aus Plakatierungen, Drucktechnik und Malerei über ein Eigenleben, das die Oberfläche zum Protagonisten erhebt. „Es geht bei mir immer auch um die Oberfläche,“ sagt JD. „Nicht nur darum, was gemacht wurde, sondern vor allem wie es gemacht wurde.“ Und so ist in Jörg Dörings Werken nicht nur das reine Abbild entscheidend, nicht die Anordnung von Motiven und der vermeintlichen Geschichte dahinter, sondern die Art und Weise, worauf und in welcher Form sie transportiert werden. Kurz gesagt: Die Materialität wird zur eigenständigen Erzählform.

Dazu gehört auch die Simulation von Alterungsprozessen, die den Untergründen seiner Arbeiten die charmante Aura des Gebrauchten und damit eines gleichsam natürlichen Verfalls geben.

Überlistung von Denkmustern Glatte, makellose Oberflächen, vermeintliche Perfektion interessieren Jörg Döring nicht, Durchschaubarkeit ist ihm ein Gräuel. „Mein Verständnis von Perfektion ist dann gegeben, wenn der Betrachter sich fragt: Wie hat er das bloß gemacht?!“ Dass dahinter kein akribisches Konzept, keine mathematische Planung steckt, ist da geradezu logisch: Dörings Arbeiten entstehen rein intuitiv und unterwerfen sich bewusst dem Prozess des reinen Werdens und Laufenlassens. „Nur durch Intuition, durch Reifung und ein natürliches, situatives Agieren kann ich meine mentalen, vorgefertigten Vorstellungen überlisten und etwas wirklich Neues schaffen.“

Es ist genau diese sinnbildliche Frei-Geistigkeit, die Jörg Dörings Kunst definiert. Das Bisher-Nichtgedachte, Nonkonforme, Bewusst-Inkonsequente – das sind die Fundamente, auf denen seine Kunst entsteht.

„FULL YEAH!“ gewährt uns einen intensiven Einblick in Jörg Dörings Schaffenskosmos – und zeigt einmal mehr, wie virtuos er das Spiel mit Oberfläche und Tiefgang beherrscht.

FULL YEAH! @ 30works
Ausstellungsdauer bis 06.06.2014


30works Galerie
Antwerpener Str. 42
50672 Köln

Über 30works: Die Kölner Galerie 30works ist spezialisiert auf Pop-Art, Streetart und zeitgenössische Kunst. Speziell, wenn es um das Thema Streetart geht, übernimmt 30works eine Vorreiterrolle in Deutschland: Als einer der ersten Galeristen hat Geschäftsführer Gérard Margaritis die Streetart nach Deutschland gebracht und sich mit 30works auf diese junge, frische „Pop-Art des 21. Jahrhunderts“ als zusätzlicher Fokus konzentriert.

Die Galerie Mitten im trendigen „Belgischen Viertel“ in der Kölner Innenstadt bietet die 30works Galerie auf 300 Quadratmetern viel Raum für innovative, junge Positionen der Kunst. Spezialisiert auf Pop Art, Neopop, Urban Art und Streetart, ist sie kein elitärer Tempel für Eingeweihte, sondern ein inspirierender Ort der Begegnung von Künstlern und Kunstinteressierten, von Sammlern und solchen, die es noch werden wollen. Und mit genau dieser entspannten, unangestrengten Atmosphäre hat sich 30works längst auch über die Grenzen der Domstadt hinaus einen Namen gemacht. Ihre sechs bis acht Einzelund Gruppenausstellungen pro Jahr sind Magnet für ein bunt gemischtes, experimentierfreudiges Publikum.

Hochkarätiges Portfolio Neben Arbeiten von Pop-Artists wie Jörg Döring, John Breed und Johann Büsen sowie des Münchener Malers Fabian Gatermann umfasst das Portfolio von 30works unter anderem Werke der Streetart-Ikonen Banksy, D*Face und des Bananensprayers Thomas Baumgärtel sowie der Urban Art-Künstler Lena Schmidt, L.E.T., mittenimwald, Van Ray und EMESS.

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